Filmfest-Ausstellung

Das Zentrum für Kunst ist dialogisch und partizipativ auf der Basis des vom Kulturressort initiierten Bremer Kulturförderberichts entwickelt worden. Im Januar 2023 ist das Zentrum für Kunst eröffnet worden – mit Atelierplätzen für über 40 bildende Künstler:innen, zwei Bühnen- sälen und Probenräumen für die Sparten Tanz, Theater und Musik so- wie multifunktionalen Räumen für eine variable Nutzung durch Szene und Verbände. Das Zentrum für Kunst, das als Referat des Senators für Kultur gesteuert wird, ist ein Förderinstrument für professionelle freie Künstler:innen in Bremen, deren aktive Mitarbeit an der Identität und am Leitbild des Hauses vorausgesetzt wird.

 

Im Rahmen des diesjährigen Festivals wird das Zentrum für Kunst zu einem Ausstellungsraum für eingeladene Künstler:innen, die ihre Projekte und Video-Installationen präsentieren.

Öffnungszeiten

Do. 20. März 18.00 – 22.00 Uhr

Fr. 21. März 16.00 – 19.00 Uhr

Sa. 22. März 16.00 – 22.00 Uhr

So. 23. März 16.00 – 18.00 Uhr

 

Eintritt frei

 

Führung / Q&A

 

Sa. 22. März 17 .00 Uhr Eintritt frei.

Shuttle um 16.15 Uhr vom NOON bei vorheriger Anmeldung an peters@filmfestbremen.com

Phantom Limb

von Alex Beriault

Im Zentrum für Kunst (ZFK) präsentiert Alex Beriault ihre Ausstellung „Phantom Limb“, die das Video „Birth Proof“ sowie eine ­ Foto-Installation mit Xerox-Abzügen aus ihrer Performance „Young Professionals“ umfasst.

 

Ein zentrales Objekt in „Young Professionals“ ist ein Fotokopierer/Drucker, den Beriault in ein performatives Werkzeug verwandelt. Er erzeugt surreale, verzerrte Bilder als Neben­produkt ihrer Performance. Während sie ihren Körper durch das ­ scannende Licht der Maschine bewegt, entstehen fließende, abstrakte Verzerrungen – eine beinahe außerweltliche Serie von Foto­kopien, die die Grenze zwischen Standbild und bewegtem Bild ver­wischen.

 

In „Birth Proof“ setzt Beriault Licht auf skulpturale Weise ein, um eine menschliche Form auf verstörende, fast klinische Weise zu verformen. Das Licht tastet den Körper mit einer zugleich sanften und unheimlichen Qualität ab, beleuchtet ihn und verzerrt seine Konturen in einer undefinierten, allumfassenden Dunkelheit – einem Raum ohne Schwerkraft und Orientierung.

Die Video-Installation TAGE IM WINTER ist eine fiktive Rekonstruktion eines wahren Ereignisses. Zwischen Individualisierung und Vereinzelung, Freitod oder Selbstmord.

Eine Arbeit von „kollektiv soziales geräusch“ (2021 – 2024).

 

Die assoziativen Environments / Bilder aus Lebenssituationen und ­ Er­ innerungen des Protagonisten ermöglichen den Zuschauenden die kognitiven Inhalte emotional zu greifen. Die auditive Ebene ist eine Assemblage aus der Gedanken-Stimme, Kommentaren von Fachpersonen und einer Komposition für Mezzosopran, Bass-Bariton, Atemchor und Musique concrète.

 

Das Thema Suizid hat eine große gesellschaftliche Relevanz. Durch die Darstellung der psychischen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren kann TAGE IM WINTER aufklären und Vorurteile abbauen. Die ­ Installation kann dazu beitragen, die Komplexität des Themas zu verdeutlichen.

 

Die Tagebucheintragungen und Gedanken sind fiktiv/literarisch nachgezeichnet. Dank der Unterstützung durch medizinische Be­ratung gibt es eine fachliche Grundlage für die soziologisch-­ künstlerische ­ Video-Installation.

Tage im Winter

von Carsten Fuhrmann

Rolle vor und Zurück:

60 Jahre Super-8

 

Mit freundlicher Unterstützung von

 

Kinoaufführung mit den Filmteams am 23.3. um 20.30 Uhr im Kleinen Haus des Theaters. Eintritt frei.

Vor 60 Jahren kam Super-8 auf den Markt und machte es erstmals auch für ambitionierte Laien möglich und erschwinglich, Filmaufnahmen zu erstellen. Wir freuen uns, dass das Schmalfilm-Format sechs Jahrzehnte später Kultstatus genießt und sich der Bremer Super-8 Abend seit bereits 21 Jahren bei Filmschaffenden und Publikum ungebrochener Beliebtheit erfreut. Dieser Loop enthält sechs Filme, die im Rahmen unterschiedlicher Super-8 Abende vom Filmbüro entstanden. Manche von ihnen wurden mit Text, Musik oder Dialog nachvertont, bei anderen wurde der Soundtrack live im Kino aufgenommen. Sie alle haben gemeinsam, dass auf der Bildebene keine Nachbearbeitung und kein Schnitt außerhalb der Kamera stattfand. Ein analoges Experiment in digitalen Zeiten und eine Hommage an den Charme von Super-8.

 

 

 

Gezeigt werden:

Die Geburt der Space Anacondas   von Ubeyde Cimen und Ina Schenker

Eingang 13c   von Julian Elbers und Donka Dimova

The Cursed Cursor   von Dirk Osmers und Henning van Lil

The Bug   von Daniel Meißner

Duke   von Clara Bausch

Aufzeichnungen eines Ausflugs   von Malte Servaty, Paula Britt, Nele Haland

 

 

Gesamtlänge Loop: ca. 18 Minuten

Performance

YOUNG PROFESSIONALS

Expanded Cinema &

Sound Performance

 

Sound Artists:

Liesl Lindeque & Timon Gummich

Do. 20. März 20.00 Uhr

Sa. 22. März 18.30 Uhr

 

im Kleinen Saal, Zentrum für Kunst

 

Eintritt: 9,00 EUR

Frei mit Filmfest-Pass.

„Young Professionals“ vereint Live- und Videoperformance mit ­ komponiertem elektronischen Sound. Die Künstlerin Alex ­ Beriault ­ positioniert sich selbst als zentrales Subjekt in ihrem ­ neuen ­ Ex­panded-Cinema-Stück, in dem zentrale Objekte den ­ räum­ lichen Rahmen bestimmen: ein alter Fotokopierer/Drucker, ein Bluescreen-Fotohintergrund, eine montierte Videokamera und ein großer Flachbild­fernseher, der das von der Kamera aufgenommene Bild überträgt. Die Dynamik zwischen­ Kamera und Bildschirm erzeugt ein video­ grafisches ­ Doppel von Beriault, wodurch eine unheimliche Spannung zwischen ihrer physischen und digitalen Existenz entsteht. Begleitet von einem Live-Soundtrack, komponiert von Liesl Lindeque und Timon Gummich, entfaltet sich die Performance in drei Abschnitten, die jeweils einen provokativen Dialog zwischen Klang und Bewegung ermöglichen. Als Soloperformerin führt Beriault das ­ Publikum durch ein Spektrum psychologischer Zustände. Indem sie sich physisch zwischen den Objekten im Raum bewegt, verkörpert sie verschiedene psychische Zustände – Stoizismus, Sexualität, Absurdität, Verletzlichkeit und Erschöpfung – und erschafft so eine Reihe wechselnder weiblicher Personae.