Pressemitteilung vom 05.04.2024

 

Filmfest Bremen 2024: Ein Panorama des internationalen Films

Das Filmfest Bremen gehört zu den am schnellsten wachsenden Filmfestivals Deutschlands. Es öffnet dieses Jahr zum neunten Mal seine Pforten und verspricht ein Programm, das mit kreativer Vielfalt und internationaler Beteiligung glänzt. Vom 10.04.2024 bis 14.04.2024 haben Filmbegeisterte die Möglichkeit in den insgesamt 94 Filmen, die in den vier Festivalsparten um Preise konkurrieren, eine außergewöhnliche Bandbreite an Themen und Genres zu entdecken. Viele Filme werden in Anwesenheit der Filmteams gezeigt, die aus ganz Deutschland, aber auch aus Frankreich, Irland, Holland und UK sowie aus China, USA, Chile, Südafrika und Kanada anreisen, um mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen. Insgesamt feiern 33 Filme ihre Deutschlandpremiere beim diesjährigen Festival, 8 davon sogar ihre Weltpremiere.

 

Eröffnung der internationalen Wettbewerbe
Am Donnerstag, den 11. April 2024 wird der US-amerikanische Film „Beth + Jeremy and Steve“ um 19 Uhr in der Schauburg die internationalen Wettbewerbe eröffnen. Der Regisseur und Autor Daniel Hill reist gemeinsam mit Produzent Evan M. Gandy an, um die internationale Premiere seines Films in Bremen zu feiern. In der Coming- of-Age Story geht ein Teenager eine Liaison mit einer verheirateten Frau ein und gerät anschließend enorm unter Druck, als deren Ehemann das Spielfeld betritt. Trotz aller Tragik, die sich in dieser Dreiecksgeschichte verbirgt, schwingen stets auch jugendliche Leichtigkeit, Situationskomik und eine große Prise filmische Nostalgie mit.

„Wir sind sehr stolz auf die hochklassigen Spiel- und Dokumentarfilme in unserem erst im letzten Jahr etablierten internationalen Wettbewerb der Deutschlandpremieren“, freut sich Festivalleiter Matthias Greving. „Das filmische Niveau, die Diversität und Internationalität des Filmfest Bremen haben sich durch den neuen Wettbewerb noch einmal gesteigert.“ Insgesamt zehn Filme aus aller Welt konkurrieren dieses Jahr um die beiden Publikumspreise in Höhe von 7.500 EUR und 2.500 EUR.

In dem Drama „Till love do us part“ aus China erlebt das Publikum die Emanzipation der 30-jährigen Shu, die während eines Auslandaufenthalts in Prag realisiert, wie sehr ihr Leben durch ihre Familie und ihren Verlobten fremdbestimmt wird. Langsam versucht sie, sich aus den alten Mustern zu befreien. Die chinesische Regisseurin Ran Li wird ihren Film in Bremen begleiten.

Der deutsche Wettbewerbsbeitrag „Tage mit Naadirah“ von Josephine Frydetzki erzählt von der Begegnung zweier Lebenswelten. Auf der einen Seite steht Daniel, dessen Traum die Schriftstellerei ist, der aber als Chauffeur arbeitet, und auf der anderen Naadirah, die ihre Familie aus Katar auf einem Business- und Wellnesstrip nach Deutschland begleitet. Daniel wird ihr Fahrer und die beiden beginnen sich anzunähern. Das Filmteam wird bei den Vorstellungen anwesend sein.

Der Dokumentarfilm „The Corridors of Power“ aus Israel arbeitet in 135 Minuten die vergangenen 30 Jahre politischer Krisenherde kritisch auf und reflektiert dabei vor allem die besondere Rolle und Verantwortung der Supermacht USA. Der oscarnominierte Filmemacher Dror Moreh spricht mit wichtigen Entscheidungsträger:innen, u.a. Hillary Clinton, Colin Powell und Madeleine Albright, und untersucht die Verhaltensmuster und Entscheidungen, die zu Stillstand und Untätigkeit im Angesicht der Völkermorde im damaligen Jugoslawien, Ruanda und weiteren Konfliktzonen führte. Moreh kombiniert die Interviews mit zahlreichen, nie gezeigten Archivbildern. Ein erschreckend aktuelles Werk und ein Aufruf zur Völkerverständigung.

 

Bremer Filmpreis für John Malkovich und Retrospektive
Am Mittwoch, den 10.4. erhält John Malkovich den Bremer Filmpreis der Sparkasse Bremen im Rahmen einer feierlichen Gala im Theater am Goetheplatz. Der US- amerikanische Schauspieler wirkte bislang in über 130 Filmproduktionen mit. Insofern kann eine kleine filmische Retrospektive nur der subjektive Versuch sein, einen Einblick in das facettenreiche Schaffen dieses Ausnahmekünstlers zu bieten. Die ausgewählten vier Filme innerhalb des Festivalprogramms sind sowohl Meilensteine seiner Karriere als auch Beispiele für die Genrevielfalt seiner Rollen.

„The Killing Fields“ bildete den Grundstein seines Werdegangs im Kino und ist ein Plädoyer für die Verantwortung und das Hinschauen in Krisenzeiten, hier am Beispiel von Kambodscha. „Dangerous Liaisons“ ist ein Klassiker und zugleich raffiniertes Intrigenspiel, welches durch scharfzüngige Dialoge und Malkovichs Wortgewandtheit und Artikulation besticht. In der Action-Komödie „R.E.D.“ dürfen wir uns an Malkovichs Spielfreude an der Seite von Bruce Willis und Morgan Freeman erfreuen und zuletzt wird noch einmal der absurd-komische Kultfilm „Being John Malkovich“ präsentiert, in dem der desillusionierte Craig Schwartz (John Cusack) eine geheime Pforte entdeckt, die ihn direkt in den Kopf und die Gedankenwelt von John Malkovich führt.

 

Internationaler Wettbewerb Humor/Satire
Im internationalen Wettbewerb Humor und Satire werden Preise für den besten kurzen, mittellangen und langen Film vergeben. Dabei decken insbesondere die Kurzfilmprogramme das gesamte Spektrum an Humor in all seinen Facetten ab: Von klassischer Komödie über bittersüße Tragikömodie bis hin zu politischer Satire und Dark Comedy ist alles dabei und beweist, warum die Komödie nach wie vor das wohl schwierigste und vielfältigste Filmgenre ist. Bei den Langfilmen gehen u.a die südafrikanische Beziehungs- und Selbstfindungskömodie „I give up“, der ebenso kämpferische wie satirisch zugespitzte feministische „Geschlechterkampf“ aus Deutschland, die symbolhafte, an die Nouvelle Vague erinnernde romantische Komödie „Whenever I’m alone with you“ aus Frankreich und die düstere kanadische Suspense-Komödie „A Shit Day“ an den Start. Unterhaltung, Reflexion über das Leben und die menschliche Natur, kritische Bestandsaufnahme und Romantik finden allesamt ihren Platz in dieser Wettbewerbskategorie.

 

Internationaler Wettbewerb Innovation
Preise für die beste narrative, visuelle und technische Innovation werden im internationalen Wettbewerb Innovation vergeben. Interessierte, die ihre Sehgewohnheiten erweitern wollen und ungewöhnliche Geschichten oder überraschende Bildwelten lieben, werden in dieser Kategorie fündig. Im Programm laufen so unterschiedliche Werke wie das mysteriös-spannende psychologische Drama „Hole in the Head“ aus Irland, der experimentelle Dokumentarfilm „The Mother of All Lies“ aus Marokko, der bereits in Cannes mit dem Regiepreis „Un Certain Regard“ ausgezeichnet wurde und in einer von Puppen bewohnten Miniatur des Stadtviertels von Casablanca die Vergangenheit der Filmemacherin aufarbeitet oder die belgische Science Fiction Produktion „Luka“, ein in eindringlichen schwarz- weiß Bildern komponierter Abgesang auf die letzte Bastion der Menschheit mit Geraldine Chaplin in einer tragenden Nebenrolle. Zudem wird die transmediale Dokumentarserie „The Soil of the Namib“ beim Filmfest Bremen erstmals in einer von 2D zu 3D wechselnden Projektion live im Kino zu sehen sein. Kurzum, in der Sparte Innovation findet sich alles, was (noch) nicht Mainstream ist – und gerade deshalb interessant.

 

Regionaler Wettbewerb Bremen & Umzu

Der regionale Wettbewerb mit aktuellen Kurz- und Langfilmproduktionen aus Bremen und Niedersachsen ist seit der ersten Festivalausgabe fester Bestandteil des Filmfest Bremen und ein Showcase für die Vielfalt und Kreativität der regionalen Filmszene. Neben drei starken Kurzfilmprogrammen, die eine große Bandbreite an Themen, Emotionen und Genres abbilden, stehen acht Langfilme auf dem Programm, darunter auch viele dokumentarische Produktionen, die zwar von Bremer Filmschaffenden realisiert wurden, das Publikum aber an ganz verschiedene Ecken der Welt führen. Einer dieser Filme ist der in New York spielende „Filmmakers on Hold“, der die Ausnahmesituation der dortigen Filmschaffenden während des Corona-Lockdowns aufarbeitet. Regional näher spielt sich das reale Drama von „Gretas Geburt“ ab. Hier begleitet die Filmemacherin in einer Langzeitstudie den Gerichtsprozess zum Tod eines Babys, das bei einer Hausgeburt starb. Der Spielfilm „Jenseits der blauen Grenze“ arbeitet die Fluchtgeschichte zweier junger Leute aus der DDR über die Ostsee auf und der in Chile entstandene Film „Bremen“ ist eine charmante Adaption des weltberühmten Märchens „Die Bremer Stadtmusikanten“ – musikalisch-anarchisch realisiert von einer chilenischen Band.

 

Preisverleihung der internationalen und regionalen Wettbewerbe

Am Sonntag, den 14. April werden im Rahmen einer ebenso kurzweiligen wie feierlichen Matinée im Theater Bremen um 11 Uhr die Gewinner:innen der Wettbewerbe gekürt. In den Fachjurys der vier Wettbewerbssparten sitzen in diesem Jahr Schauspieler Tom Wlaschiha (Stranger Things Season 4), Filmproduzentin Viktoria Salcher, Regisseur Christian Frosch, Kulturjournalistin Jenni Zylka, Filmemacherin Sarah Aspinall, Künstlerischer Leiter Hofer Filmtage Thorsten Schaumann, Pandora Filmverleih Geschäftsführer Björn Hoffmann, Filmemacherin und Redakteurin Nadine Niemann, Filmemacher Patrick Büchting und Filmemacher Niclas Mehne. Auch die Publikumsentscheidungen im Wettbewerb „Deutschlandpremieren“ werden verkündet und alle Gewinnerfilme mit der offiziellen Filmfest-Trophäe, dem „Goldenen Mops“, gekürt.

 

Das Wunder von der Weser – Die Werder-Kurzfilm-Gala

Auch das Rahmenprogramm des 9. Filmfest Bremen hält hochkarätige Highlights bereit, allem voran die große Werder Bremen Gala im Theater am Goetheplatzanlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Fußballvereins. Im Vorfeld des Festivals riefen Werder Bremen und Filmfest Bremen gemeinsam einen Kurzfilmwettbewerb aus. Am Samstag, den 13. April um 19 Uhr werden an diesem grün-weißen Abend die zwölf besten Filme unter allen Einreichungen präsentiert. Sie bilden eine große Bandbreite an Fanliebe und Fußballverrücktheit ab und reichen vom Dokumentarfilm über die Ultrakultur bis zur Erinnerung an den ersten Besuch im Weserstadion. Die anwesende Jury setzt sich aus Menschen der Film- und Fußballwelt zusammen, die alle das Werder-Herz vereint: Stadionsprecher Arnd Zeigler, Fanbeauftragte Julia Düvelsdorf, Schauspielerin Sara Fazilat, WerderTV-Macher Markus Biereichel, Filmproduzent Tom Spiess und Schauspieler Matthias Brandt. Insgesamt 5.500 EUR Preisgeld werden an diesem Abend
vergeben. Neben dem Kurzfilmprogramm sorgt die Rockband „Afterburner“ mit Werder-Songs für gute Stimmung und Arnd Zeigler wird das Publikum in einem exklusiven Werder-Exkurs durch die Vereinshistorie führen. Moderiert wird der Abend von Felix Krömer von Buten un Binnen.

 

WFB-Kurzfilmpreis
Zum zweiten Mal findet zudem der Kurzfilmwettbewerb der Wirtschaftsförderung Bremen im Rahmen des Filmfest Bremen statt. Bremens Themenjahr 2024 lautet „FAHRRADja! – Bremen bewegt dich!“. 22 einminütige Filme, die das Rad innerhalb der Hansestadt in den Fokus rücken, werden im Rahmen der Preisverleihung am 14. April um 17 Uhr im Theater Bremen aufgeführt. Das Publikum darf sich auf Unterhaltsames, Kreatives, Musikalisches und typisch Hanseatisches freuen. So erzählt ein Beitrag von der Fahrradliebe am Frühstückstisch, in einem anderen werden Klänge mit Hilfe des Fahrrads erzeugt und es werden zahlreiche Wege in und um Bremen aus neuen Perspektiven erkundet. 3.000 EUR Preisgeld werden durch eine Jury der WFB vergeben. Alle Filmschaffenden werden anwesend sein.

 

Festivalpässe und Einzeltickets
Der Festivalpass kostet 40 EUR / erm. 35 EUR, Einzeltickets 9 EUR / erm. 8 EUR

Weitere Informationen finden Sie unter
www.filmfestbremen.com
facebook.com/filmfestbremen
instagram.com/filmfestbremen
linkedin.com/company/filmfest–bremen
und direkt zum Programm unter www.filmfestbremen.com/programm
Das Programmheft zum Download unter:
https://www.filmfestbremen.com/wp-content/uploads/2024/03/FFB-23-
147_RZ_Programm24_WEB.pdf

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